Rogner Bad Blumau, Bad Blumau

Dieser Eintrag ist ein schwieriger. Weil ich die Therme Bad Blumau liebe. Also so richtig. Immer, wenn ich mich gestresst fühle, wünsche ich mich dorthin zurück. Denn nirgends, absolut nirgends, kann ich so entspannen wie dort. Jetzt stelle ich mir die Frage, ob ich überhaupt relativ objektiv darüber berichten kann, ohne sofort ungeniert in maßlose Schwärmerei zu verfallen. Aber einen Versuch ist es wert.

Einmal im Jahr ist Bad Blumau für uns ein Muss. Schon wenn man sich der Therme nähert, fällt natürlich sofort die besondere Architektur von Friedensreich Hundertwasser auf. Das Hotel schmiegt sich mit seinen begrünten Dächern, die übrigens auch alle begehbar sind, harmonisch in die Landschaft ein.

Über leicht uneben gepflasterte Wege nähert man sich der Rezeption. Man öffnet die Tür und befindet sich in der dunkelbunten Welt des Meisters.

Denn der Eingangsbereich ist dunkelbunt heimelig. Das oben ist übrigens nicht die Rezeption, aber ein Teil des Eingangsbereichs. Ein Foto von der Rezeption war, ohne andere Gäste drauf zu haben, nicht möglich. Und spät nächstens wäre ich mir doch sehr Stalker-mäßig vorgekommen. Die Rezeptionsangestellten sind sehr freundlich, erledigen alles Notwendige und erklären geduldig. Für Erstbesucher ist mehr Information notwendig, vor allem, damit man sich nicht verläuft. Fast alle Häuser des weitläufigen Komplexes sind miteinander verbunden. Im Gegensatz zu anderen Thermenhotels läuft man allerdings nie durch unterirdische, unpersönliche Gänge. Blumau ist bis ins Detail liebevoll gestaltet. Hier eine Gangimpression:

Wenn man nicht möchte, muss man sich während des Aufenthaltes nie ins Freie bewegen. Außer wenn man in den Vulkania-Badesee oder ins Sportbecken möchte.

Aber kommen wir zunächst zu den Zimmern. Die Zimmer an sich sind eigentlich der einzige Fleck im Rogner Bad Blumau, an dem die Architektur Hundertwassers nicht sofort ersichtlich ist:

Die Zimmer sind sehr gemütlich eingerichtet, das Bett ist überaus bequem. Dann gibt es noch die kleine Sitzecke, die wir aber eigentlich immer nur als Gewandablage benutzen. Maximal an den Fenstern und an der Decke erkennt man, dass man sich in einem Hundertwasserhaus befindet. Die Fenster sind alle unterschiedlich, sowohl Farbe als auch Form betreffend. Wir hatten diesmal ein relativ normales, daher habe ich kein Foto davon gemacht. Dafür war unsere Zimmerdecke sehr schräg nach oben verlaufend, da wir uns im Dachgeschoß eines Hauses befanden. Das lässt sich aber natürlich schwer fotografieren, deshalb habe ich es gleich gelassen.

Wo der Hundertwasser allerdings überdeutlich wird, ist im Bad.

Da braucht man sich als Installateur wirklich keine Sorgen zu machen, eine Fliese anzubohren. Denn wenn sie springt, ist’s auch egal 😉

Das Bad ist angenehm groß. In der Therme gibt es ja immer das Problem mit den nassen Handtüchern. Nicht, wenn man jeden Tag neue nimmt – aber das versuchen wir eigentlich zu vermeiden. In Bad Blumau sind nasse Handtücher kein großes Problem – es gibt mehrere Hängemöglichkeiten über dem großen Handtuchheizkörper und es gibt auch immer eine ausziehbare Wäscheleine in der Dusche. In den Jahren davor hatten wir in unseren Zimmern immer Duschvorhänge, was nicht so toll war. Heuer hatten wir eine Glasduschwand. Ich weiß nicht, ob das daran lag, dass wir diesmal ein etwas besseres Zimmer gebucht hatten oder ob sie da generell investiert haben. Daumen hoch für diese Verbesserung, falls sie es überall gemacht haben.

Der Wasserdruck ist leider eher mau, muss ich sagen. Das ist aber auch schon mein einziger Kritikpunkt am Zimmer. Und das ist auch nicht weiter schlimm, da es im Thermenbereich mehrere Duschen mit mehr Wasserdruck gibt, um Haare zu waschen.

Am Anreisetag darf man dann auch gleich die Therme benutzen, auch wenn das Zimmer noch nicht fertig ist. Das haben wir dann natürlich auch getan. Hier ein paar Impressionen:

Im Thermenbereich kommt die Architektur Hundertwassers wieder völlig zum Tragen. Überall sind verschnörktelte Säulen und Fliesenmosaike. Alles ist bunt. Das Wasser ist wohlig warm. Die Becken sind alle miteinander verbunden und man kann einen kleinen Rundgang im Wasser durch die ganze Badelandschaft machen. Zuerst drinnen, dann draußen – überall gibt es was zu entdecken und überall ist es einfach nur schön. Auf den Fotos ist die “normale” Thermenlandschaft zu sehen.

Dann gibt es aber noch den Vulkania-Bereich. Für Erfrorene wie mich der Himmel auf Erden. Zuerst geht man drinnen in ein normales Becken, durch das man ins Freie gelangt. Um dann wirklich in den Vulkaniasee zu gelangen, muss man das Außenbecken kurz verlassen und ein paar Schritte im Freien zum See gehen. Eine Überwindung, die sich aber definitiv lohnt. Denn im See fühlt man sich so wohl, dass man nie mehr hinausmöchte. Dringend empfehle ich hier, zu den Schwimmwürsten zu greifen, die neben dem Einstieg bereit liegen. Das Wasser ist nämlich derartig warm und mineralhaltig, dass Schwimmen enorm anstrengend ist. Und so lässt man sich, auf den Schwimmwürsten liegend, dahintreiben. Und genießt. Und schweigt.

Irgendwann geht man dann doch raus und entspannt auf der Kuschelliege. Die muss man zwar extra buchen. Das zahlt sich aber absolut aus. Es handelt sich dabei um ca. 180 x 200 breite Liegen mit Polstern unter Baldachinen. Ein Traum. Und wenn man sich besonders verwöhnen lassen möchte, bucht man noch ein Schokofondue dazu, das einem zur Kuschelliege gebracht wird, begleitet von einer Flasche Sekt.

Irgendwann ist man dann hungrig und geht essen. Frühstück und Abendessen sind im Hotelpreis inklusive. Zunächst sei das vor Ort gebackene Brot erwähnt, dass zu den besten zählt, die ich gegessen habe. Das Ambiente im Restaurant ist sehr schön. Kerzen, schönes Gedeck, ebenfalls sehr freundliches und entspanntes Personal. Das Abendessen ist vom Buffet, hebt sich aber von allen anderen Hotelbuffets ab, die ich bisher ausprobiert habe. Zunächst ist die Aufmachung einfach nett. Die Hauptspeisen zum Beispiel holt man sich mehr oder weniger direkt in der Küche ab. Alle Speisen sind immer frisch und absolut auf den Punkt gegart. Ich bin kein Profi und habe keine Ahnung, wie man das bei einem Buffet derart gut hinbekommt, aber die schaffen es. Es gibt meist 3 verschiedene Hauptspeisen zur Auswahl. Als wir dort waren, gab es unter anderem Schweinemedaillons mit Pilzsauce und Spätzle, Zanderfilets mit Bratkartoffeln und Gemüse, Forelle mit Ratatouille und Safranrisotto, Hühnerroulade mit ebenfalls exzellenten Beilagen und vieles mehr. Alles war sehr gut. Dann gibt es natürlich auch Salatbuffets, bei denen es auch immer frische Kräuter und Sprossen gibt. Auch die Vorspeisen können sich mehr als sehen lassen. Und dann gibt es noch die Pastaküche, wo in einer Schauküche wirklich gute Nudelgerichte zubereitet werden. Die Nachspeisen brauche ich gar nicht mehr zu erwähnen, oder? Die sind auch super. Der Vollständigkeit halber sei natürlich erwähnt, dass auch VegetarierInnen und VeganerInnen in Blumau nicht zu kurz kommen.

Frühstücken kann man in Blumau bis 12 Uhr. Hier kann man sich aussuchen, wo man frühstückt. Wir waren bis jetzt immer im Restaurant. Dort gibt es bis 10 Uhr Frühstück. Im Thermenbereich kann man im “Obendrauf” in Badekleidung allerdings bis 12 Uhr frühstücken. Das haben wir allerdings noch nie gemacht. Auch das Frühstück kann sich wirklich sehen lassen. Der Kaffee kommt im Kännchen an den Tisch und ist wirklich gut. Auch das Buffet besticht wieder durch hauptsächlich regionale Angebote. Ich kann gar nicht aufzählen, was es alles gibt. Es gibt einfach alles – und alles ist sehr gut! Ich muss hier einfach noch einmal lobend das Brot erwähnen.

Nach dem Abendessen kann man dann noch in die Hotelbar “KlimBim” gehen. Dort gibt es zumindest am Wochenende immer wirklich gute, dezente Live-Barmusik. Und hier ist auch der einzige Indoor-Raucherbereich der Therme – aber natürlich auch einen rauchfreien Bereich. Als Bier gibt es dort leider nur Ottakringer – aber irgendwo muss man ja Abstriche machen 😉 Die Cocktails sehen zumindest optisch sehr gut aus – ich muss allerdings gestehen, dass ich dort noch nie einen getrunken habe.

Das Foto der Bar ist leider wirklich misslungen, bei näherer Betrachtung. Aber glauben Sie mir, auch dort ist es schön. Vor dem KlimBim befindet sich eine Weinbar, deren Foto mir besser gelungen ist 😉

Fazit: Das Gesamterlebnis Blumau heißt nicht umsonst so. Das ist es wirklich. Durch die geschickte Aufteilung der Therme und den begrenzten Einlass von Tagesgästen hat man auch bei Vollauslastung nie das Gefühl, dass es voll ist – und es ist nie laut, da es keine großen Liegebereiche gibt, sondern mehrere, kleine Liegeinseln. Entspannung pur. Die Zimmer des Hotels sind nett gestaltet und bieten alles, was man braucht. Die Angestellten seien hier ebenfalls lobend erwähnt: liebenswert, ungestresst, stets hilfsbereit und freundlich – von der Rezeption über die Reinigungskräfte bis hin zum Servicepersonal im Restaurant und den Köchen/Köchinnen. Ich fühle mich dort sofort wohl und kaum bin ich weg, möchte ich schon wieder hin.

Meine völlig subjektive Bewertung: 9,5 von 10 Hundertwassersäulen. Ich hätte so, so gerne 10 von 10 Punkten gegeben, aber ehrlich gesagt waren die Zimmer in Der Wasnerin, wenn ich jetzt einmal Wellnesshotels vergleichen möchte, einen Tick schöner. Aber dafür bietet Blumau so viel mehr als andere Wellnesshotels jemals bieten können. Okay, ich bin gescheitert. Es handelt sich bei diesem Blogeintrag doch um eine einzige, große Lobeshymne. Aber was soll ich machen. Ich liebe alles im Rogner Bad Blumau und kann es jeder/m nur wärmstens empfehlen! Und wenn’s nur als Tagesgast ist: Tauchen sie ein ins Gesamterlebnis! Und reservieren sie unbedingt auch als Tagesgast ihre Karte vor, damit sie dann auch wirklich reinkommen! Es lohnt sich!

 

 

 

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