Die Amsel, Graz

Es gab schon mehrere Versuche, in Die Amsel zu gehen und jedes Mal wurde ich kurzfristig krank. Im Scherz nannte ich meine Unpässlichkeiten schon Vogelgrippe. Anlässlich meines Geburtstages in der Vorwoche starteten wir einen neuen Versuch – und diesmal klappte es, da mein Freund alles organisierte und mich im Ungewissen ließ, ob es in die Amsel oder wo anders hingeht.

Nach einem sehr heißen Tag nahmen wir im sehr gemütlichen und großen Gastgarten Platz. Als Gruß der Küche gab es einen Linsenaufstrich, der wirklich sehr gut war, mit zwei verschiedenen hausgemachten Brotsorten. Ich hatte zuerst glatt auf’s Fotografieren vergessen. Bevor alles weg war, erinnerte ich mich doch noch daran.

Der Aufstrich war wirklich gut, das Brot auch.

Als Vorspeise hatte ich die Parmigiana, einen kleinen Gemüseauflauf.

Der war wirklich sehr gut. Das Gemüse war noch bissfest. Alles war sehr gut abgeschmeckt.Wirklich, wirklich fein!

Mein Freund hatte als Vorspeise die Köfte vom steirischen Premiumkalb an rotem Zwiebelconfit.

Die waren auch sehr gut und super gewürzt. Ich glaube, es war Zimt, den ich da rausgeschmeckt habe. Sehr gut jedenfalls – auch der Salat dazu war sehr gut.

Als Hauptspeise gab es für meinen Freund das Ragout vom Maibock mit Maiwipferlsauce und Serviettenknödel. Wie man sieht, war die Portion ordentlich.

Das Fleisch war schön mürbe, der Serviettenknödel war gut – ein solides Wildgericht.

Ich wollte als Hauptspeise eigentlich eine Tagesspezialität bestellen. Das wäre Forellenfilet mit Ratatouille gewesen. Leider, leider war dieses Gericht dann aber doch aus, wie mir der überaus charmante Herr vom Service mitteilte. Der Koch habe stattdessen die frühsommerlich gefüllte Forelle gemacht, die auch super sei. Die Füllung ist aus Süßkartoffel und Marille. Bei Marille zuckte ich zwar kurz zusammen, da ich Obst in Verbindung mit Fleisch und Fisch nicht unbedingt mag, aber ich ließ mich überraschen und sagte zu.

Ich dachte an Süßkartoffeln mit einem Hauch von Marille. Gewesen ist es dann aber sehr viel Marille mit einem Hauch von Süßkartoffel. Mir war das leider viel zu intensiv. Der Marillengeschmack hat die Forelle völlig überdeckt. Ich musste dann einen Teil der Füllung wirklich raus geben, weil es mir zu intensiv war. Die Forelle an sich war perfekt gegart, schon grätenfrei und wirklich knusprig und gut. Die Erdäpfel waren auch sehr gut.

Ich hätte gerne noch eine Nachpseise gekostet, aber die hatte einfach keinen Platz mehr.

Fazit: Das Team der Amsel ist wirklich sehr nett, zuvorkommend und aufmerksam. Das Essen ist sehr gut, die Portionen sind reichlich und alles ist mit Liebe gekocht. Dass mir die Füllung der Forelle nicht geschmeckt hat, liegt nicht daran, dass sie nicht gut gemacht war, sondern an meinem persönlichen Problem mit Obst in Hauptspeisen. Ich bin froh, dass ich es endlich in die Amsel geschafft habe und hoffe, dass der Bann gebrochen ist und ich zukünftig nicht wieder kurzfristig erkranke, wenn wir dort hinwollen. Denn dieses Essen nicht genießen zu können, wäre sehr schade. Abschließend seien noch lobend die Kalbsbackerln erwähnt, die mein Freund dort schon ein ander Mal dort gegessen hat und in höchsten Tönen lobt.

Meine völlig subjektive Bewertung: 8 von 10 Marillen

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