Kaoo Riverside, Graz

Update vom 3.2.1019:

Ich mache das wirklich nur ungern, aber es muss leider sein. Wir waren mittlerweile noch zwei Mal im Kaoo Riverside, und ich muss meine Bewertung leider revidieren. Bei unserem zweiten Besuch hat die Technik leider nicht funktioniert. Wir hatten an unserem Tisch weder mit dem Kaoo-eigenen Tablet noch mit unseren Handies Datenempfang, und nach mehrmaligen missglückten Versuchen bestellten wir dann altmodisch mit dem Zettel. Da wollte ich meine Beurteilung noch nicht ändern, da es nach dem missglückten Anfang mit den Zettelbestellungen gut funktionierte und das Personal sich auch für den Missstand entschuldigt hat.

Gestern waren wir wieder dort, und da lief es leider wieder nicht optimal. Wir bestellten über unsere eigenen Handies. Das warme Essen kam auch immer prompt, aber die Sushi-Bestellungen kamen einfach nicht. Wir warteten bis zu 50 Minuten. Anscheinend ging es nicht nur uns so an diesem Abend. Wir mussten die Kellner drei Mal darauf ansprechen, bis sich einer um das Problem annahm. Der kam dann und meinte, dass es ein technisches Problem gegeben habe und unser Tisch bei der Sushi-Station nicht angezeigt wurde. Er lieferte die ausstehenden Sachen dann auch prompt, nachdem wir ihm noch einmal sagen mussten, was wir bestellt hatten. Er hätte aber durchaus etwas freundlicher sein können. Erst beim 3. Mal nachfragen wurde uns gesagt, dass Tamago aus ist. Wir waren ehrlich gesagt ziemlich hungrig und dann auch ziemlich grantig, weil alles solange gedauert hat. Beim Zahlen haben wir dann der Kellnerin noch einmal sehr höflich gesagt, dass die Wartezeiten doch sehr lange waren.Siie entschuldigte sich damit, dass das Lokal sehr voll war und die Küche mit den Bestellungen nicht nachkam. Also was jetzt: Technisches Problem oder zu geringe Kapazitäten in der Küche? Wenn die Angestellten zwei verschiedene Gründe nennen, macht es das auch nicht besser.

Das Essen war nach wie vor gut, aber diese Wartezeiten sind wirklich nicht akzeptabel. Ein Tisch hinter uns bekam sein bestelltes Sushi erst, nachdem sie schon die Nachspeisen gegessen haben… Wenn man ein volles Lokal hat, sollte man auch genug Köche haben. Das Ebi in Wien hat das voll im Griff – da scheint aber auch viel mehr Personal vorhanden zu sein. Vielleicht sollte man beim Kaoo mehr ins Personal investieren. Oder in die Technik – je nachdem, welcher der angegebenen Gründe nun gestimmt hat.

Ich muss also meine völlig subjektive Bewertung leider abändern. Es gibt jetzt nur mehr 5 von 10 Tablets. Das Essen ist nach wie vor gut, das Drumherum scheint aber zumindest momentan gar nicht mehr zu funktoinieren.

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Am 2.10. hat in den ehemaligen Räumlichkeiten des Midori in der Sackstraße (oder Franz-Josef-Kai, je nachdem, von welcher Seite man rein geht) das Kaoo Riverside eröffnet. Bestellung über Tablet, hat es im Vorfeld geheißen. All you can eat mit Premium-Sushi. Grund genug, uns das Ganze anzuschauen. Die Einrichtung gefällt mir sehr gut. Vor allem der vielfältige Einsatz von asiatischen Dachschindeln gefällt mir, vom Raumtrenner bis hin zur Lampe. Auch die WCs sind kunstvoll dekoriert.

Am Tisch Platz genommen, kam unsere Kellnerin, um uns die Sache mit dem Tablet zu erklären. Das Ganze funktioniert tatsächlich wie Running Sushi. Am Abend zahlt man 19,90 Euro pro Person und kann essen, soviel man will. Es gibt allerdings kein Laufband, von dem man die Speisen nimmt, sondern man bestellt sie über das Tablet. Das hat natürlich den Vorteil, dass man nicht ewig darauf warten muss, dass das Gewünschte vorbeikommt, alles frisch ist und warme Speisen auch tatsächlich noch warm bis heiß sind. Beim Bestellen sollte man es allerdings vorsichtig angehen, da nicht leer gegessene Teller ab dem 2. Stück verrechnet werden. Das finde ich persönlich sehr gut, da dadurch – so hoffe ich – weniger Essen am Ende des Tages weggeworfen werden muss.

Das Tablet war manchmal etwas langsam – aber wir sind dann draufgekommen, dass man n dem Einscannen des Tisch-QR-Codes auch bequem über das eigene Handy bestellen kann. Das ist natürlich gut, wenn die Runde größer ist. Und hat uns nachdenken lassen, ob wir zuhause jetzt für unseren gestrigen Tisch heute Teller bestellen  und für heillose Verwirrung sorgen könnten… Wir haben das natürlich nicht ausprobiert, weil wir brave Testessende sind.

Die Getränke kamen ganz hipstrig in Karaffen mit Strohhalmen daher.

Beim zweiten Getränk bekamen wir nicht automatisch einen neuen Strohhalm, was mein nachhaltiges Herz glücklich stimmte.

Hier ein kleiner Auszug der Speisekarte. Auf der habe ich ganz altmodisch ausgesucht und dann meinem Freund, der das Tablet bediente, meine Auswahl kundgetan.

Das Geschirr und die Stäbchen sind übrigens aus Plastik. Mein Freund fand das gewöhnungsbedürftig, mir machte es nichts aus. Nur die zweigeteilten Schälchen für die Sojasauce fand ich lästig, weil nur wenig drin Platz hatte. Aber wir bekamen dann auf Wunsch größere.

Hier einmal jede Menge Fotos von Essen:

Thunfisch-Nigiri. Ich fand das Sushi generell sehr gut. Es hebt sich von der sonst meist üblichen Qualität in Chinarestaurants oder bei Running Sushi deutlich ab. Der Reis war gut, hatte die richtige Konsistenz und auch eine handliche Größe, der Fisch war schön dick geschnitten. Ich würde jetzt allerdings nicht sagen, dass es Yamamoto- oder Memori-Qualität hat.

Hier haben wir die Tamago-Nigiri. Das Tamago war relativ farblos, aber wirklich gut. Da mussten wir gleich noch welche ordern.

Aal-Nigiri. Auch wirklich gut.

Im Hintergrund Butterfisch-Nigiri, im Vordergrund Lachstartar-Maki. Das Lachstatar war nicht schlecht, muss ich sagen. Es schmeckte leicht nach Sesamöl. Ich fand’s sehr interessant. Unter dem Lachstartar versteckte sich Avocado. Die Avocado kommt im Kaoo in sehr vielen Sushi-Varianten vor. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Avocado der neue Brokkoli in Asiarestaurants ist. Ich weiß nicht, was mir lieber ist…

Warnen möchte ich vor dem “Sushi Homestyle”. Auf der Karte sah man gerollten Lachs und darauf irgendwas, das für mich wie ein Frischkäsetupfen aussah. Mutig wie ich bin, hab ich’s bestellt. Der Tupfen war leider kein Frischkäse, sondern billige Sprühsahne direkt aus der Dose. Ich habe keine Ahnung, wie man auf so eine Idee kommt… Gott sei Dank konnte ich die Sahne mit den Stäbchen so halbwegs entfernen. Wenn’s wenigstens echter Schlagrahm gewesen wäre…

Und dann gibt es noch eine zweite Warnung, diesmal vor den BBQ-Calamari:

Die waren laut meinem Freund geschmacklich gut, aber leider nicht ausgenommen…

Es gibt auch Sommerrollen verschiedenster Art auf der Karte. Hier die mit Huhn und einem wirklich guten Dip:

Dann möchte ich Ihnen noch den Teriyaki-Lachs zeigen, der auch sehr gut war:

Es gibt auch Beef-Steak, das ich leider nicht fotografiert habe. Das war sehr zart und gut. Schön wäre es, wenn man da bei der Tablet-Bestellung irgendwie eine Garstufe angeben könnte – wobei ich Verständnis dafür habe, wenn das nicht machbar ist.

Ich denke, ein Sashimi-Foto ist immer ein guter Abschluss. Nein, halt! Eine Jakobsmuschel ist immer ein guter Abschluss:

 

Wir haben noch viel mehr gegessen, aber ich wollte nicht alles fotografieren. Es gibt auch Nachspeisen. Aber bei mir ging nichts mehr rein. Ich war pappsatt. Es fehlen allerdings die klassischen Running-Sushi-Nachspeisen wie Schokobananen und Mini-Windbeutel 😉

Fazit: Das Essen im Kaoo ist sehr gut. Die Sushi-Qualität hebt sich deutlich von herkömmlichen Running-Sushi-Lokalen ab. Das Bestellsystem finde ich ebenfalls gut, da alles frisch gemacht wird. Die Speisen kommen sehr schnell. Nicht-Technik-affine Menschen können übrigens über eine Art Papierformular bestellen. Da das Lokal erst seit 3 oder 4 Tagen offen hat, ist das Servicepersonal teilweise noch etwas orientierungslos, wo jetzt welcher Tisch ist. Aber sie machen alles sehr charmant und gut. Das wird sich sicher noch einspielen. Es waren auch wirklich viele Leute dort. Wir werden sicher wieder ins Kaoo gehen, wenn uns der große Hunger plant.

Meine völlig subjektive Bewertung: 8 von 10 Tablets

Übrigens, ganz in eigener Sache: Essen.Trinken.Schlafen ist ein Jahr alt! Ich bedanke mich bei allen Leserinnen und Lesern! Ich hätte mir nicht gedacht, dass mein kleines Projekt so großen Anklang findet.

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