Klöcherperle, Graz – mittlerweile geschlossen

Edit 28.11.2019: Die Klöcherperle hat geschlossen. Dort befindet sich jetzt das Al Pomodoro, Graz.

Ein legendäres uriges Gasthaus war die Klöcherperle in der Heinrichstraße  – und genau das soll es jetzt auch wieder sein. Da wir gleich in der Nähe wohnen, mussten wir uns das natürlich genauer anschauen.

Der erste Versuch fand vor ein paar Wochen statt, als wir sonntags dort einkehrten. Wir wollten eigentlich etwas essen. Leider waren wir zu spät dran, weil sonntags die Küche und das Gasthaus an sich schon früher zusperren. Wir blieben aber auf ein Getränk. Im Schankraum, wie das so schön im Gasthaus heißt, darf man rauchen. Dort nahmen wir ein Getränk zu uns und gustierten schon ein bisserl in der Speisekarte.

Vor zwei Wochen hat es dann geklappt und wir schauten am Abend vorbei. Da es recht lauschig war, saßen wir im Gastgarten. Ich hatte irgendwo gelesen, dass der recht klein sei. Das ist so aber nicht richtig. Es gibt einige große Tische, allerdings ist er einfach nur im asphaltierten Innenhof gelegen. Den schönen Gastgarten, den die alte Klöcherperle seinerzeit hatte, gibt’s leider nicht mehr, da der leider verbaut ist. Aufpassen muss man allerdings ein bisserl bei den rustikalen Holztischen, da die Spalten zwischen den einzelnen Brettern groß genug sind, dass ein Handy durchfallen kann, wenn man es patschert neben das Tischtuch legt.

Kommen wir zum Essen. Da die Klöcherperle ja von sich schreibt, ein traditionelles Wirtshaus zu sein, haben wir unsere Klassiker bestellt, die wir in traditionellen Gasthäusern meistens essen.

Mein Freund bestellte die Leberknödelsuppe.

Wie man an der Farbe des Knödels erkennen kann, wurde die Leber anscheinend nur symbolisch am Knödel vorbeigetragen. Er war sehr hell, bestand hauptsächlich aus Semmeln und die Leber war kaum zu vernehmen. Die Leber im Namen verdient der Knödel leider definitiv nicht. Würde man die Suppe aber als eine mit undefiniertem Knödel bewerten, war sie okay.

Ich hatte mich für das Cordon Bleu entschieden. Das war definitiv kein Convenience Food. Wir konnten das Geklopfe aus der Küche deutlich vernehmen, weil wir in der Nähe des Küchenfensters saßen. Die Portion war ordentlich:

Gut, dass ich an diesem Tag noch nichts gegessen hatte. Das Schnitzel war sehr gut und auch ordentlich gefüllt, die Panier knusprig, die Farbe gut. Da kann ich mich wirklich nicht beklagen.

Im Hintergrund sieht man das Schnitzel, das mein Freund bestellt hatte. Das war gleichfalls gut und groß.

Fazit: Die Klöcherperle ist tatsächlich ein Wirtshaus mitten in der Stadt. In der Gaststube fühlt man sich zurückversetzt ins Heimatdorf. Das Holz trägt noch nicht die Patina wie das der Geidorfstubn, aber das wird schon noch. Der Gastgarten und das Personal bzw. die Wirtsleute sind nett und aufmerksam. Das Essen war gut. Das Preis-Leistungsverhältnis ist definitiv okay.  Das Cordon kostet 11,50 Euro, das Schweinswiener 10,50. Leider ist der Leberknödel, der nur Spurenelemente von Leber enthalten hat, ein klarer Minuspunkt.

Fazit: 6 von 10 Micky Mouse-Schnitzerln

 

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