Mitten in der Grazer Altstadt gibt es schon seit längerem ein persisches Restaurant, das Safran. Bisher haben uns unsere Wege immer nebenan ins Kaoo geführt. Jetzt haben wir uns endlich ins Safran getraut.
Wir waren an einem Freitag zu Mittag dort und nahmen im netten Gastgarten Platz.
Die Getränke werden auch hier in kleinen Karaffen gebracht, wie es neuerdings schon fast üblich ist.
Da sieht man noch ein bisschen vom Gastgarten. Wir hatten viel Zeit, uns den Gastgarten anzuschauen – seeehr viel Zeit. Denn wir mussten nach Aufnahme unserer Bestellung ca. 40 Minuten auf unser Essen warten. Und das Lokal war so gut wie leer… Ich habe keine Ahnung, was da so lange gedauert hat, denn wir hatten nur Gegrilltes bestellt. Wir wollten eigentlich schon fast wieder gehen, aber dann kam unser Essen doch noch.
Mein Freud hat Kubideh bestellt, einen faschierten Rind- und Lammfleischspieß.Als Beilage gab es eine gegrillte Tomate, eine gegrillte Pepperoni und Safranreis.
Von der Idee her waren es zwei große persische Cevapcici, die sehr gut gewürzt waren.
Ich hatte Djudjeh. Hinter diesem Namen versteckt sich gegrilltes Hühnerfilet in Zitronen-Safran-Marinade. Die Beilagen waren dieselben, außer dass in meinem Safranreis noch Berberitzen waren.
Das Fleisch war gut gegrillt und noch relativ saftig. Die Marinade war dezent und gab dem Ganzen einen frischen Touch. Die Tomate war mir persönlich zu roh. Die Pepperoni war gut, aber so wie dieTomate überhaupt nicht gewürzt. Der Reis war gut, auch die Berberitzen. Die hatte ich vorher noch nie gegessen. Gesamt gesehen war es allerdings trotzdem eher fad, da der Reis sehr trocken war und das Gemüse ungewürzt. Mir hat irgendeine saucige Komponente gefehlt.
Fazit: Ich hatte ja immer angenommen, dass die persische Küche ein Feuerwerk an Gewürzen ist, aber anscheinend ist das nicht so ganz der Fall. Das Fleisch an sich ist zwar gewürzt, der Rest dafür aber gar nicht. Ich war davor schon einmal bei einem anderen Perser, der mittlerweile zugesperrt hat, bei dem das Essen ähnlich unspektakulär gewürzt war. Es scheint sich also um eine kulturelle Eigenheit zu handeln und meine Vorstellung von persischem Essen muss revidiert werden. Alles in allem war es gut gemacht und qualitativ hochwertig. Die Wartezeit war aber eher indiskutabel. Aber vielleicht fehlt uns auch die persische Gemütlichkeit? Preislich ist das Safran okay. Wir haben zu zweit mit Getränken 32,50 Euro gezahlt.
Meine völlig subjektive Bewertung: 7 von 10 Berberitzen