Island Hotel Istra, Rovinj, Kroatien

Endlich wieder Meer! Ich habe es so vermisst!

Wir waren ja im Vorjahr corona-bedingt nirgends. Lange hatten wir damals überlegt, ob wir nach Kroatien fahren, hatten uns aber dann doch dagegen entschieden. Dass Meer 2020 nicht gesehen zu haben, hat mir psychisch allerdings doch etwas zugesetzt. Daher war klar, dass wir heuer ans Meer müssen, auch wenn es notfalls nur ein Tagesausflug würde und ich nur kurz mein Zecherl reinhalten könnte. Zum Glück konnten wir länger dort sein, nämlich ganze neun Tage.

Wir hatten bereits im Frühling begonnen, Hotels durchzuschauen und entschieden uns letztendlich schon Anfang Mai für das Island Hotel Istra der Maistra-Gruppe. Wir hatten das schon in der Vergangenheit öfters einmal in die engere Auswahl genommen, uns dann aber doch immer dagegen entschieden. Seit dem Vorjahr gibt es auf der Hotelinsel allerdings eine wichtige Neuerung, nämlich ein Tauchcenter. Das war letztendlich der ausschlaggebende Grund, das Hotel zu buchen. Wir tauchen gerne und je näher das Tauchcenter am Hotel ist, desto lieber ist es uns. Und  näher als Rovinj Diving kann es nicht sein, denn die residieren am Hotelstrand.

Im Internet hat das Island Hotel Istra fast nur positive Bewertungen, was uns schon fast stutzig gemacht hat. Daher waren wir wirklich gespannt. Das Hotel liegt auf einer Insel namens Sveti Andrija. Das heißt, das Auto verbleibt am Festland. Auf der Webseite ist recht deutlich beschrieben, wo man mit dem Auto hin muss, nämlich zu einem Pier vor dem Grand Hotel Rovinj. Dort gibt es einen ersten Check-In-Schalter mit sehr freundlichem Personal. Wir haben unser Zeug aus dem Auto auf einen der bereitstehenden Gepäckwagen geladen und während ich auf das Gepäck aufpasste, fuhr mein Ritter mit unserem Auto hinter dem Shuttlebus her, parkte das Auto kostenlos auf einem großen Parkplatz und wurde vom Shuttlebus-Fahrer wieder zurück gebracht. Ich bewunderte in der Zwischenzeit den Ausblick, den man von dort hat.

Dann boardeten wir unser Transferschiff, die Rubinium. Leider habe ich vom Schiff kein einziges Foto gemacht. Das brachte uns in einer ca. 15-minütigen Fahrt sicher zu unserer Insel. Abgesehen vom schönen Panorama, das wir vom Boot aus hatten, sahen wir auch gleich jede Menge Delfine. So stellt man sich die Ankunft in Kroatien vor. Schön war’s!

Auf der Insel angekommen, wurde das Gepäck bis zur Rezeption gebracht. Dank eines Vorab-Online-Check-Ins verlief der Check In vor Ort sehr schnell. Was uns allerdings wirklich stutzig gemacht hat war, dass niemand unseren 3 G-Nachweis sehen wollte. Weder beim Boarden des Schiffs noch an der Rezeption. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sie da streng gewesen wären, um ehrlich zu sein. Sei’s drum. Wir waren schon einmal vor Ort und es war ja nichts daran zu ändern.

Wir machten uns auf den Weg zu unserem Zimmer. Das war klein, aber fein.

Hier der erste Anblick, der sich beim Betreten des Zimmers bot.

Das Bett war normal groß mit einer durchgehenden Matratze und einer durchgehenden Bettdecke. Das gab schon einmal einen Pluspunkt. Ich hatte ja zuerst befürchtet, es sei vielleicht wie beim “Romantikhotel” Koralj, wo die Bettensituation alles andere als romantisch war. Das war also schon einmal okay. Die Matratze war für meinen Geschmack etwas zu weich und ich hätte mir fluffigere Polster gewünscht, aber ich habe wirklich sehr gut geschlafen.

Das Zimmer verfügte auch über einen annehmbar großen Schrank. Normalerweise packe ich bei Urlauben nie aus und lebe aus dem Koffer, aber bei 9 Tagen habe ich dann doch ausgepackt. Und das Zimmer war ehrlich gesagt auch zu klein, dass wir unseren großen Koffer irgendwo offen hinstellen hätten können.

Das sieht man auf diesem Foto recht schön. Der Platz ums Bett herum war doch eher schmal. Wie man sieht, hatten wir auch einen kleinen Schreibtisch und einen Fernseher. Die Minibar war corona-bedingt leer, was ich etwas seltsam fand. Der Kühlschrank war aber trotzdem eingeschalten, was wieder praktisch war, um Wasser zu kühlen.

Dann hatten wir noch einen relativ großen Balkon.

Der Boden war mit Einlegeholz-Dielen verschönert, die leider nicht ganz plan gelegen sind. Bei einem Tritt auf eine gewisse Stelle hob das immer den Tisch unvorteilhaft an und alles flog auf den Boden, was am Rand lag. Trotzdem saßen wir öfters draußen. Unser Ausblick war nicht sonderlich spektakulär.

Dafür hatten wir es sehr ruhig.

Das Bad war okay, vielleicht ein bisschen in die Jahre gekommen, aber ausreichend.

Die Eckdusche war allerdings recht eng. Eine etwas fülligere Person dürfte darin Probleme haben. Das Duschgel roch gut und war angenehm. Es wurden auch Bodylotion und Conditioner zur Verfügung gestellt.

Alles in allem war das Zimmer durchaus okay.

Wir waren so wie immer nur im Meer, nicht in den Pools. Die waren auf jeden Fall groß und schön.

Es gab einen eigenen großen Pool für Kinder und es gab auch eigene Kinderbespaßungsprogramme. Wir konnten von außen den Indoor-Kinderspielplatz sehen und ich wäre da selbst gerne hingegangen. Der sah wirklich lässig aus.

Es gab auch ein Wellness-Center, dass wir allerdings nicht benutzt haben. Daher kann ich dazu nichts sagen.

Unter den Sonnensegeln, die man auf Bild zwei sieht, befand sich der Gastgarten des Restaurants, in dem es das Frühstücks- und Abendbuffet gab. Wir hatten uns für Halbpension entschieden. Bei den Buffets gab es keinerlei Corona-Sicherheitsmaßnahmen, abgesehen von Handdesinfektionsspendern, die kaum jemand benutzte, und Maskenpflicht beim Aufstehen vom Tisch, an die sich wenigstens die meisten Gäste hielten. Wenn sich aber jemand nicht daran gehalten hat, wurde auch nichts gesagt. Auch das hat mich gestört, zumal die meisten der Gäste verkühlt waren. Die Speisen waren jetzt auch nicht irgendwie extra geschützt. Alles war mehr oder weniger offen.

Das Frühstücksbuffet war in Ordnung. Es gab eine Live-Cooking-Station, wo man sich eine Eierspeis nach Wunsch zubereiten lassen konnte. Den Kaffee musste man sich selbst aus Kannen einschenken und zum Tisch bringen. Es gab einen wirklich guten Fischaufstrich, Räucherfisch, viel warmes Süßes wie Pancakes und Schmarren. Es gab allerdings nur wenig Wurst- und Schinkenauswahl, die auch nicht irgendwie durch Glocken oder ähnliches geschützt war. Auch die Käseauswahl war sehr mau. Die Gebäckauswahl war okay, aber es handelte sich um recht unspektakuläre Aufbackweckerl, immerhin in hell und dunkel. Brot suchte man vergebens. Zucker immer und teilweise kleine Löffel zum Umrühren des Kaffees musste man extra beim Servicepersonal anfordern und das konnte manchmal durchaus dauern, da die sehr beschäftigt waren. Alles in allem war das Frühstücksbuffet in Ordnung, aber bei einem Hotel dieser Kategorie hätte ich mir mehr erwartet. Vor allem mehr Hygienemaßnahmen. Zum einen interessiert keinen der 3 G-Nachweis oder dass jede*r alles angreift, aber zum anderen gibt es keinen Zucker am Tisch oder eine leere Minibar. Logisch ist das meiner Meinung nach nicht.

Das Abendbuffet war auch in Ordnung. Die vegetarische Auswahl war eher mau. Es gab eine Station, an der es typisch kroatische Hauptspeisen gab, eine vegetarische Station, eine Fischstation und eine Nudel- und Pizzastation. Die Schilder waren an den Stationen aber meistens schon eher unleserlich. Daher war es manchmal nicht ganz klar, was da angeboten wird. Die Pizza war wirklich ausgezeichnet, der Rest konnte sehr gut sein, war es aber manchmal auch wieder nicht. Der Fisch war meistens sehr gut. Was völlig fehlte, waren Vorspeisen. Da gab es außer Suppe fast gar nichts. Auch hier gab es keine besonderen Hygienemaßnahmen. Jeder konnte im Prinzip alles ungestraft angrabbeln. Die Nachspeisenauswahl war wirklich groß und auch gut. Das war ein Pluspunkt. Zum Abendbuffet gab es auch ein All-Inclusive-Light. Das heißt, es gab heimische Getränke zum Selberzapfen: eine übliche Auswahl an Alkoholfreiem, dazu noch Bier und Rot- und Weißwein. Da hat natürlich auch jede*r die Zapfhähne und Gläser angegriffen und da habe ich nie jemanden gesehen, der das desinfiziert hätte. Dafür gab es Salz und Pfeffer nur auf Anfrage. Das soll eine*r verstehen…

Zusätzlich gibt es aber auch noch verschiedene Restaurants auf der Hotelinsel. Wir hatten eigentlich gehofft, dass wir im Rahmen der Halbpension, so wie beim Romantikhotel Koralj oder beim Grecian Park Hotel, gegen vorherige Bekanntgabe jeweils einmal bei einem der Restaurants essen dürfen. Das war aber leider nicht so. An einem Abend haben wir aber trotzdem eines der Restaurants auf der Insel ausprobiert, die Pizzeria Birichino. Dort war das Essen wirklich sehr gut.

Als Vorspeise hatten wir einen Fischvorspeisenteller.

Der war wirklich gut. Es gab Räucherfisch, einen eingelegten Fisch, Tintenfisch-Salat und in der Mitte liegt Thunfisch. Dazu gab es noch Brot. Alles in allem sehr fein.

Ich hatte als Hauptspeise gegrillte Calamari.

Wirklich zart, wirklich gut und auch reichlich. Meeresfrüchte schmecken am Meer einfach besser.

Mein Freund hatte einen Fischteller, auch der sehr gut und reichlich.

Das war wirklich eine nette Abwechslung vom Abendbuffet, auch wenn wir dafür extra zahlen mussten. Es hätte auch noch ein nobleres Restaurant namens “La Serra, Anno Domini 547” auf der Insel gegeben. Das hätten wir gerne ausprobiert, haben es aber dann leider doch nie hingeschafft.

Dafür waren wir einen Abend in der Captain’s Bar, wo man idyllisch auf’s Meer sieht. Das ist eigentlich der große Pluspunkt des Hotels Istra. Da man auf einer Insel ist, bietet die den ganzen Tag fantastische Ausblicke auf’s Meer. Zum Beispiel sieht man wunderschöne Sonnenuntergänge.

Und man hat eine fantastische Auswahl an Stränden. Wenn man alleine sein will, schafft man das wirklich gut. Wir hatten ein sehr idyllisches einsames Platzerl, nicht weit entfernt vom Hotel und trotzdem völlig ruhig. Das war unser Ausblick dort:

Es gab auch wirklich überall ausreichend Strandliegen, sogar an den entlegensten Plätzen. Über einen Steg verbunden kommt man auch noch zu einer Nachbarinsel. Wir konnten also auch wirklich schöne Spaziergänge machen an den Tagen, an denen das Wetter nicht so toll war.

Kommen wir noch zum Tauchen. Wie eingangs erwähnt befindet sich direkt am Hotelstrand das Tauchcenter Rovinj Diving. Super-freundliche Leute dort und gut organisiert. Wir konnten während unserer Zeit dort aus diversen Gründen leider nur 3 Tauchgänge machen, die aber alle toll waren. Wir gingen eigentlich immer nur ins Hausriff, das tatsächlich direkt am Badestrand liegt.

Dort konnten wir wirklich viele Fische sehen und unter anderem haben wir, nach ausgiebiger Suche, auch ein Seepferdchen gefunden. Die Viecher sind extrem gut getarnt. Wahrscheinlich sind wir an 10 vorbeigezogen, aber zumindest eines haben wir auch bewusst gesehen. Es war leider fotoscheu. Die Anemonen zum Glück nicht.

Und auch die Fische waren nicht scheu.

Eine wunderschöne Erfahrung.

Mein Fazit: Das Hotel Istra ist okay. Eingangsbereich und drumherum sind sehr schön. Das Zimmer war klein, aber fein. Was mich wirklich gestört hat, waren die völlig fehlenden Corona-Maßnahmen, obwohl auf der Webseite angepriesen wird, dass man ein ausgeklügeltes Konzept hätte. Der Nachteil eines Inselhotels ist auch, dass man zum Beispiel zum Wasserkauf jedes Mal mit dem Boot in die Stadt muss, wenn man es nicht teuer in 0,75 Liter-Flaschen im Hotel kaufen möchte. Das Essen war generell okay. Wirklich toll waren die einsamen Strände, die dennoch leicht zu erreichen waren und dass es wirklich ausreichend Liegen überall gab. Und natürlich das Diving Center direkt vor Ort, dass wirklich toll war. Da wir sehr früh gebucht hatten, haben wir für 9 Nächte mit Halbpension und diesem All-Inclusive-Light nur ca. 750 Euro pro Person bezahlt. Von daher ist alles so, wie es war, völlig in Ordnung – außer den laxen Hygienemaßnahmen.

Meine völlig subjektive Bewertung für das Hotel: 7 von 10 fehlenden Einweghandschuhen am Buffet

Meine völlig subjektive Bewertung des Rovinj Diving Centers: 10 von 10 Seepferdchen

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