Nachdem ich in meinem letzten Beitrag unsere Pragreise aus kulinarischer Sicht nachbesprochen habe, kommt jetzt natürlich auch das Hotel dran. Ich befürchte, das ist schnell erledigt.
Im Vorjahr war ich ja im Hotel Lunik. Ich wusste, dass die Gegend rund um den Namesti Miru ruhig und schön ist. Zu Pfingsten war Prag schon recht ausgebucht und deswegen war im Lunik leider nichts mehr frei. Aber in der Nähe fand ich das Hotel Donatello. Zumindest auf meinem Tablet zeigt sich die Website völlig leer. Das passt irgendwie zum Hotel. Auf den gängigen Hotelbuchungsseiten sah das Ganze allerdings ganz passabel aus. Ich fand sogar, dass es richtig gut ausschaute und habe dort dann deswegen auch gebucht.
Die Lage ist günstig. Gleich in der Nähe findet sich eine Straßenbahnhaltestelle, von der aus zahlreiche Trams Richtung Innenstadt fahren. Auch die U-Bahn ist gleich in der Nähe. Wenn man gerne spaziert, ist man zu Fuß auch gleich in der Innenstadt.
Die Rezeption schaute ganz okay aus. Dann ging’s mit dem äußerst langsamen, aber großen Lift in den 3. Stock, wo sich unser Zimmer befand. Das Zimmer war okay, aber wirklich deutlich abgewohnt.
Es gab zahlreiche tiefe Kratzer am Parkett, die Wände waren abgeschunden, die Vorhänge eher schmuddelig. Das Bett und die Polster waren aber wirklich bequem, auch wenn es zunächst nicht so aussah. Das Zimmer war insgesamt recht schmucklos, abgesehen von den eher geschmacklosen Lampen und dem Spiegel hinter dem Bett.
Beim Fernseher musste man jedesmal händisch den Sat-Receiver als Empfangsquelle einstellen, dann funktionierte alles vorzüglich. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass manche Gäste das nicht so einfach hinbekommen. Zumindest meine Eltern wären da aufgeschmissen gewesen…
Wir hatten eine kleine Küche im Vorraum, die wir aber nicht genutzt haben.
Ein Ventilator stand auch dort. Das lässt ahnen, dass es im Sommer recht warm wird in den Zimmern.
Das Bad war von der Idee her gar nicht so schlecht, aber auch fürchterlich abgewohnt.
Die Eckbadewanne lässt das ganze auf den ersten Blick sehr schick wirken. Nach dem ersten Mal Duschen weiß man dann aber, dass das ganze eher unpraktisch ist. Die Duschwand hat eher nur optischen Nutzen, da nach jeder Dusche das Bad mehr oder weniger überschwemmt war. Schuld daran war auch der enorme Wasserdruck, der beim Haarewaschen zwar super ist, beim Duschen aber eher weniger.
Über dem Waschbecken war dann noch ein Spiegel und ein kleines Ablageboard. Dort stand Duschgel zur Verfügung. Dann gab es noch einen kleinen Handtuchheizkörper.
Die Handtücher hatten ihre besten Zeiten auch schon hinter sich. Zumindest eines davon war doch schon sehr löchrig.
Kommen wir zum Frühstück: Mein Freund nimmt es mir, glaube ich, heute noch übel, dass er deswegen früher aufstehen musste. Es war das schäbigste Frühstück, das ich jemals in einem Hotel bekommen habe – schlimmer als das in der Pension Andreas. Der Kaffee war gut. Aber das war’s auch schon. Der Frühstücksraum war ein karg eingerichteter Raum im Keller, zur Auswahl gab es so gut wie nix. Es gab ein oder zwei Sorten Wurst, Brot und Käse. Dann gab’s glaube ich noch irgendwelche Cornflakes, eine Schüssel Joghurt und harte Eier. Das war’s im Großen und Ganzen. Eine Enttäuschung, die wir uns an den nächsten Tagen erspart haben. Da haben wir lieber länger geschlafen.
Fazit: Noch einmal würde ich mich nicht im Donatello einbuchen. Das Hotel war nicht teuer – wir haben zu zweit für 3 Nächte insgesamt 268,- Euro gezahlt, was natürlich in Ordnung ist. Da ich aber eben ein Jahr zuvor im Lunik war, das preislich ungefähr gleich liegt, weiß ich, dass es um diesen Preis doch deutlich besser geht. Das Frühstück war wirklich eine Katastrophe.
Meine völlig subjektive Bewertung: 3 von 10 Moldaubrücken