Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Das frage ich mich wirklich, denn meine Testessen führen mich oft quer durch Graz und darüber hinaus. Doch genau die Restaurants, die mehr oder weniger vor der Haustüre liegen, bleiben hinten nach. Das Galliano ist eines dieser Lokale. Wir haben es wirklich nicht weit dorthin, und trotzdem waren wir jetzt das erste Mal seit mehreren Jahren wieder da.
Wir waren an einem Samstag Abend dort und das Lokal war wirklich voll. Wir hatten noch Glück, dass wir einen Tisch ergattern konnten. Wir saßen gleich in der Nähe des Holzofens und dementsprechend warm war es auch. Da ich zu den “erfrorenen” Menschen gehöre, freute mich das sehr. Der nette Kellner brachte uns gleich die Speisekarte.
Mein Freund aß zuerst eine Tomatensuppe.
Die kam statt der üblichen Sahnepatzer mit Kräuterpesto daher. Ich habe natürlich gekostet und fand sie sehr gut. Angenehme Säure, gute Konsistenz und das Pesto passte geschmacklich optimal dazu.
Ich habe mich diesmal ganz Influencerinnen-mäßig gegen eine Pizza entschieden, weil die auf den Fotos irgendwie immer gleich daher kommen und habe mich für ein hoffentlich optisch schönes Risotto nero entschieden. Ja, mir war’s auch peinlich. Ich habe keine Ahnung, was mich da geritten hat.
Wäre ich ein Insta-Profi, wäre dieses Foto super geworden. Aber da ich schon hungrig war, ist es natürlich nicht so super, weil die Gier größer war. Mein Plan ging also nicht auf. Aus mir wird nie ein Profi werden 😉 Aber die Wahl war dennoch absolut richtig, da das Risotto wirklich gut war. Der Tintenfisch war weich und zerging auf der Zunge. Das Risotto war richtig schön “schlotzig” und der Reis bissfest. Für meinen Geschmack hätte er eine Spur weicher sein können, aber mein Freund meinte, der sei genau richtig. Mir hat’s auf jeden Fall sehr gut geschmeckt und die Portion war auch wirklich groß. Ich war danach pappsatt.
Meinem Freund war die Fotogenität seiner Speisenwahl natürlich mehr als wurscht und er bestellte eine Pizza Prosciutto ohne Käse.
Die kam frisch aus dem Holzofen und hatte reichlich Ruccola drauf, wie man sieht. Er fand sie sehr gut. Im Gegensatz zum Al Pomodoro, wo sie durch das Weglassens des Käses eher trocken war, wurde hier automatisch mehr Tomatensauce drauf gegeben, was ihn immer freut. Dazu gab es auf Anfrage auch noch ein richtig scharfes Chili-Öl.
Fazit: Wir waren uns beide nach unserem Besuch im Galliano einig, dass wir da öfters hinmüssen. Das Personal war freundlich. Obwohl das Lokal wirklich gut besucht war, ging alles flott und wir kamen rechtzeitig zu einem Termin, den wir danach noch hatten. Die Pizza kommt aus dem Holzofen, wie übrigens auch die überbackenen Gerichte, wie z. B. die Lasagne. Die sah auch sehr gut aus und wird das nächste Mal von mir probiert werden. Mein Risotto war auch super, wie gesagt. Preislich kann man nichts sagen. Die Pizza Prosciutto schlug mit 10,10 Euro zu buche, das Risotto mit 11,90 Euro. Die Suppe kostete 4,20 Euro. Und das schöne ist ja: Wenn wir uns nicht scheren, aus dem Haus zu gehen, kann man dort auch über Velofood bestellen. Erwähnt sei hier noch die wahnsinnig flauschige Katze, die vor dem Galliano sitzt und anscheinend hofft, dass ihr jemand etwas vom guten Essen abgibt. Sie lässt sich gerne streicheln und sieht nicht nur flauschig aus, sie ist es auch.
Meine völlig subjektive Bewertung: 8 von 10 Flauschekatzen
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