Glacis Beisl, Wien

Ich merke gerade, dass man nicht zu lange warten sollte mit Rezensionen schreiben. Ich weiß nämlich schon fast nicht mehr, was ich beim Glacisbeisl im Museumsquartier in Wien bestellt habe.

Ich weiß auf jeden Fall, dass ich mich mit ehemaligen Arbeitskolleginnen und -kollegen getroffen habe und es ein lustiger Abend war.

Schon beim Eingang des Gastgartens wurde der 3G-Nachweis kontrolliert. Das kannte ich so von Graz gar nicht, denn wo immer wir bis jetzt essen waren, wurde der immer erst kontrolliert, nachdem wir schon am Tisch waren. In Wien scheint die Kontrolle beim Betreten eines Lokals aber durchaus üblich zu sein, wie lange Warteschlangen vor den Lokalen erahnen lassen.

Ein charmanter Herr brachte uns zu unserem Tisch im großen und schönen Gastgarten. Die Speisekarte bot viele gute Dinge und die Entscheidung viel wirklich schwer. Letztendlich habe ich mich für die Gebratene Perlhuhnbrust auf Eierschwammerl a la Creme und Gemüsebandnudeln entschieden. Zum Glück steht die Speise noch auf der online zu findenden Wochenkarte – ich hätte sonst nicht mehr gewusst, was bei der Perlhuhnbrust dabei war. So sah sie aus:

Die Portion war ordentlich und wirklich gut. Die Perlhuhnbrust war nicht trocken, die Eierschwammerlsauce wirklich gut und die Nudeln – na gut, die waren Nudeln. Spektakuläre Nudeln habe ich noch nirgends bekommen 😉

Alles in allem sehr fein. Auch den anderen am Tisch schmeckten ihre Speisen. Also alles fein.

Unser Kellner war ein wirklich sehr netter und höflicher Mensch, aber ich glaub, das Kellnern ist nicht so seins. Zwei Aufgaben gleichzeitig war ungefähr eine zu viel für ihn. Wenn er beispielsweise am Nebentisch etwas servierte, durfte man ihm am Weg nach drinnen nicht zurufen, dass man noch ein Getränk haben möchte. Auch ein höfliches “Entschuldigung?” erntete einen strafenden Blick und ein stenges “Moment, bitte!”. Ich hätte mir gedacht, dass das die normale Verhaltensweise eines Wiener Kellners in seinem angestammten Habitat ist, aber auch meine in Wien lebende Kolleginnen und Kollegen waren leicht befremdet. Aber er war sehr freundlich, also wirklich! Man konnte ihm kaum böse sein. Aber man hat sich auch kaum getraut, noch ein Getränk zu bestellen, weil man nicht lästig sein wollte.

Oh, eine Nachspeise hatte auch noch Platz und ich habe mich für die Trilogie vom Schokomousse mit frischen Beeren entschieden:

Die Trilogie sah nicht nur gut aus, sondern war es auch. Als oberste Schicht Beeren, darunter ein normales Schokomousse, dann ein weißes und der Boden war dunkles Schokomousse, das fast schon eine kuchige Konsistenz hatte. Nomnomnom. Eine meiner Kolleginnen hatte auch die Trilogie bestellt, aber bei ihr fehlte tatsächlich die dunkle Schicht. Sie hatte dort auch wieder die erste drinnen. Also eigentlich hatte sie ein Schokomousse-Duett und war schon ein bisschen enttäuscht, was ich nachvollziehen konnte.

Fazit: Das Glacisbeisl hat einen wunderschönen Gastgarten und liegt sehr zentral beim bzw. eigentlich schon im Museumsquartier. Das Essen war wirklich gut. Im Vergleich zu Graz war das Essen teurer – aber es ist fast überall teurer als in Graz bzw. der Steiermark. Die Hendlbrust kostet 19,60 Euro, die Trilogie vom Mousse 7,90 Euro. Unser Kellner war wirklich sehr nett, wenngleich auch eventuell nicht so kompetent. Vielleicht war aber auch sein Tag schon sehr lang. Alles in allem fand ich es im Glacisbeisl sehr nett, aber auch nicht spektakulär. Es gibt tatsächlich leichte Abzüge für den sehr netten Kellner, denn als Gast möchte ich nicht mit strengen Blicken bestraft werden, wenn ich gern noch etwas hätte. Er war wie gesagt sehr nett, aber nett sein allein hilft halt auch nichts. Dass eine Schicht beim Mousse der Kollegin gefehlt hat, war jetzt auch nicht schlimm, aber trotzdem ist es unachtsam irgendwie. Dennoch würde ich wieder hingehen!

Meine völlig subjektive Bewertung: 7 von 10 Schokomousse-Schichten

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