Propeller, Graz

Der Propeller in der Zinzendorfgasse ist eine Institution. Ich glaube, das kann man schon so sagen. Das erste Mal dort gespeist habe ich vor ungefähr 15 Jahren. Damals hieß er allerdings noch Schuberthof. Der Gastgarten ist wohl einer der schönsten in ganz Graz. Man sitzt im Schatten wunderschöner, alter Bäume und lässt es sich gutgehen.

Sommer haben wir ja jetzt nicht gerade. Also sind wir hinein gegangen – aber immerhin durch den schönen Gastgarten, da der Propeller von der Goethestraße und von der Zinzendorfgasse betreten werden kann. Um ehrlich zu sein, benutzen wir ihn ja meistens als Durchgang und Abkürzung – zum Glück wird kein Wegzoll verlangt.

Kulinarisch lohnt sich der Propeller auf jeden Fall. Mittags gibt es günstige Tagesteller, dazu gibt es eine kleine, aber feine Speisekarte. Vor einigen Jahren arbeitete der Propeller meiner Meinung nach noch nach dem Motto “Masse statt Klasse” und war Meister in der Zubereitung von Convenience-Produkten und Frittiertem. Seit einigen Jahren jedoch wird doch eher auf die “Klasse” gesetzt, und es wird frisch und mit regionalen Produkten produziert. Dadurch verkleinerte sich natürlich auch die Speisekarte, was aber durchaus positiv zu werten ist. Mir sind Lokale mit sehr großer Auswahl eher suspekt – wie will man so eine Auswahl schnell auf den Tisch bringen, ohne auf Convenience-Produkte zurückzugreifen? Meiner Meinung nach geht das nicht.

Aber lassen Sie uns wieder auf das Wesentliche zurück kommen: auf das, was wir gegessen haben. Meine Begleitung hat sich für die Ripperl entschieden. Die Portion war riesig.

Die Ripperl kamen mit Knoblauchbrot und einer Barbecuesauce. Ich habe nur die Sauce probiert. Die war angenehm rauchig im Geschmack. Laut meiner Begleitung waren die Ripperl sehr zart, die Marinade alleine war wenig gewürzt, was sich aber durch die Barbecuesauce wieder ausgeglichen hat.

Ich habe mich für einen Pulled Pork-Burger mit Coleslaw entschieden. Der Coleslaw war im Burger und wirklich sehr gut. Auch das Fleisch war geschmacklich sehr gut, allerdings leider schon eher kalt. Der Burgerbun dürfte selbst gemacht gewesen sein und war ebenfalls sehr gut. Leider war er für meinen Geschmack etwas zu sehr getoastet. Das war schon daran zu erkennen, dass das Stäbchen, das in die Mitte des Burgers gesteckt war, den Oberteil fast in 4 Teile gespalten hat. Ich glaube aber, dass dieser “Toastgrad” nicht Standard ist, sondern eher Pech. Das Brötchen war nicht wirklich mittig geschnitten, auch wenn das auf dem Foto gar nicht so ausschaut. Dadurch war das Oberteil vermutlich dünner als normalerweise und deshalb eher cross. Nichts desto Trotz hat der Burger alles in allem sehr gut geschmeckt. Dazu gab es auch eine Portion Fries, die ebenfalls sehr gut war. Ich glaube, die waren sogar selbstgemacht. Wir haben eine große Portion dazu bestellt, die so wie die Ripperln ebenfalls wirklich groß war. Im Normalfall ist die kleine Portion Fries durchaus ausreichend, würde ich sagen.

Gut war’s. Mir läuft das Wasser im Munde zusammen bei der Erinnerung an dieses gute Mahl.

Fazit: Ich kann den Propeller uneingeschränkt empfehlen. Im Sommer lohnt sich der Besuch schon alleine wegen des Gastgartens, aber auch die Küche ist empfehlenswert. Man sollte den Propeller also nicht nur als Passage verwenden, es lohnt sich auch, einen Wegzoll zu entrichten.

Meine völlig subjektive Bewertung: 8 von 10 Ripperl

 

 

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