Man schrieb den 17.12.2021 und die steirische Landesregierung erlaubte der Gastronomie, ihre Betriebe wieder zu öffnen, damit das Shindokan Dojo seine Weihnachtsfeier wie geplant abhalten konnte.
Wie geplant? Naja, nicht ganz. Denn das ursprünglich gebuchte Lokal wollte seine Pforten wegen der paar Tage bis Weihnachten nicht öffnen. Aber unser Sensei fand kurzfristigen Ersatz und wir feierten im Brauhaus Puntigam.
Das Lokal ist riesig und hat mehrere Säle. Für uns wurde ein kleiner Saal auserkoren, der überaus warm beheizt war. Also sehr warm. Außer uns war fast niemand dort an dem Abend, was mich sehr erstaunte.
Wir wurden freundlich empfangen und als alle da waren, wurden unsere Bestellungen aufgenommen und die Suppe war dann auch recht schnell serviert. Es gab allerdings eine kleine Suppenverwirrung, denn der Kellner rief laut “Gemischter Suppenteller?” aus, den aber niemand bestellt hatte. Wir machten darauf aufmerksam, dass stattdessen noch Fleischstrudelsuppe fehle. Kurz darauf kam der Kellner wieder und brachte die fehlenden Suppen. Und siehe da: Alle, die eigentlich eine Fleischstrudelsuppe bestellt hatten, bemerkten, dass sie jetzt doch einen gemischten Suppenteller serviert bekommen haben.
Der war groß und reich befüllt, denn darin befanden sich Fritatten, ein Fleischstrudel – oder Lungenstrudel? – und ein Kaspressknödel. Gut war er allemal, aber eigentlich nicht das, was bestellt wurde.
Als Hauptspeise hatte ich den Puntigamer Grillteller mit Rind, Schwein und Pute auf einem Reissockel, mit Braterdäpfel, Gemüse und Kräuterbutter.
Ich hatte im Vorfeld ein bisschen Angst, wie viel Reis ein Reissockel beinhaltet, aber es war zum Glück nicht so viel. Der Teller war reichlich gefüllt, wie man am Foto sehen kann. Ich fand ihn ganz okay, aber er hätte etwas mehr gewürzt sein können. Das Rind war rosa gebraten, was mir sehr gefallen hat. Aber leider war es teilweise etwas sehnig. Alles in allem eine solide Leistung.
Als Beilage hatte ich noch einen gemischten Salat.
Mein Freund hatte das Rinderfiletsteak in Pfefferrahmsauce mit Röstgemüse und hausgemachten Braterdäpfeln.
Als Garstufe hatte er medium rare gewählt. Die wurde auch fast erreicht. Es war zwar eher in Richtung medium, aber er war trotzdem sehr zufrieden mit dem Gericht.
Mein Highlight war definitiv die Nachspeise. Da hatte ich mir ein Schokosouffle mit flüssigem Kern an Beerenragout mit Vanilleeis und Schlagobers ausgesucht. Das war sensationell gut und glatte 10 Punkte wert. Leider habe ich ganz vergessen, es zu fotografieren, da ich mit der Moderation unseres Weihnachtsbingos beschäftigt war und das Souffle währenddessen genossen habe. Shame on me!
Fazit: Das Brauhaus Puntigam hat eine gute Küche. Jetzt nicht überragend und high end, aber solide. Die wissen, was sie tun. Obwohl wir eine große Gruppe waren und a la carte bestellt haben, wurde das Essen schnell und freundlich reserviert. Ich hätte mir beim Grillteller eindeutig mehr Würze gewünscht. Die falsch gemachte Suppe als die richtige zu verkaufen, war etwas dreist. Aber da sie gut war, kamen keine Beschwerden. Preislich fand ich zumindest meinen Grillteller für das Gebotene zu teuer. Der kostete nämlich 18,20 Euro, was schon ein stolzer Preis ist. Auch der gemischte Salat um 5,80 Euro erinnert eher an Lieferessen-Preise. Das Steak kostete 29,80 Euro, was bei 250 g okay ist. Das Schokosouffle um 5,50 Euro war dagegen günstig. Das war so gut – dafür hätte ich auch mehr bezahlt. Beim Zahlen wurden wir wieder einmal an die Kassa gebeten statt dass am Tisch kassiert wurde. Das war wie immer etwas ärgerlich. Ansonsten war es ein gelungener Abend und wir wurden gut umsorgt.
Meine völlig subjektive Bewertung: 7 von 10 leerstehenden Sälen