Zur Alten Press, Graz (Liefervariante)

Es gibt noch einmal Lieferessen für mich. Ich gehöre nicht zu den Ersten, die die Gastro stürmen und übe mich noch ein bisschen in Vorsicht, bis alle meine Lieben geimpft sind. Aber ich war schon auf ein Bierchen im Gastgarten. Ein bisserl raus muss man ja doch nach dem langen Lockdown.

Beim Gasthaus zur Alten Press gibt’s gerade Wildwochen, zumindest über Velofood. Da die ja normalerweise im Herbst stattfinden und im Vorjahr an uns vorübergezogen sind, mussten wir zuschlagen. Zumal der Alten Press ja ein ausgezeichneter Ruf vorauseilt. Wir waren schon einmal dort, vor vielen Jahren, bei einem Familienessen. Aber das war noch in Vor-Blog-Zeiten und ich konnte mich ehrlich gesagt kaum mehr daran erinnern.

Die Lieferung von Velofood erfolgte pünktlichst und alle Speisen waren noch schön warm.

Mein Freund hatte als Vorspeise die Fleischstrudelsuppe.

Wie man sieht ein gutes Rindssupperl mit Gemüsestreifen und einem Fleischstrudel in durchaus ansehnlicher Größe. Die Suppe war wirklich gut, der Fleischstrudel auch.

Als Hauptspeise hatte er das Wildbutterschnitzerl, ein Schnitzerl aus Wildfaschiertem mit einer Zwiebel-Specksauce. Als Beilagen gab es dazu noch Marktgemüse, geräuchtertes Erdäpfelpüree, eine eingelegte Marille und Preiselbeeren. Die ebenfalls angekündigten glacierten Kastanien haben wir nicht gefunden.

In der Schachtel sieht es jetzt nicht so gut aus, aber das ist natürlich der Lieferung geschuldet. Dafür schaut das Gemüse um so besser aus:

Alles in allem eine wirklich große Portion, wie man erahnen kann. Ich habe natürlich gekostet und fand das Schnitzerl wirklich sehr gut. Es war schön saftig und hatte einen herrlichen Wildgeschmack. Das Püree war super flaumig und hat ebenfalls sehr gut geschmeckt. Mein Freund fand es im Prinzip auch gut, hätte sich persönlich aber eine süßere Sauce gewünscht. Daher war er nicht restlos begeistert, erkennt aber an, dass das nicht am Gericht selbst liegt, sondern an seinem persönlichen Geschmack. Im Prinzip so, wie es mir damals bei der Amsel mit meinem marilligen Fisch ging. Handwerklich top, aber der persönliche Geschmack wurde nicht ganz getroffen.

Ich hatte trotz Wildwochen kein Wild, sondern hatte mich für Filets vom Freilandschwein entschieden, überbacken mit Dijon-Senfbutter, mit Pfeffersauce, frischem Marktgemüse und Erdäpfelkroketten.

So sah es in der Verpackung aus:

Und so am Teller:

Wie man sieht, war auch diese Portion reichlich. Die Sauce blieb beim Transport auf den Teller hauptsächlich im Gemüse hängen. Die Filets waren schön zart, die Dijon-Senfbutter war sehr gut dosiert. Ich hatte ja befürchtet, dass der Dijonsenf geschmacklich über alles drüberfährt. Aber das war zum Gllück nicht der Fall. Das Gemüse war knackig und gut, die Kroketten waren auch sehr gut. Und die Sauce war sowieso super, weil sich darin auch noch ganz viel Speck versteckte. Und ich mag Speck. Man kann nie genug Speck haben. Ich war ehrlich gesagt sehr begeistert.

Fazit: Bis jetzt mein kulinarisches Highlight in diesem Jahr. Alles noch gut warm und geschmacklich top. Hier merkt man, dass mit Liebe gekocht wird. Die Portionen waren auch wirklich groß. Preislich passt es auch: Die Suppe kostete 4,80 Euro, die Schweinefilets 19,30 Euro und das Wildbutterschnitzerl 17.70 Euro. Da kann man nicht meckern. Die Alte Press steht definitiv auf der Liste der Gasthäuser, die ich bald in echt besuchen muss

Meine völlig subjektive Bewertung: 9 von 10 Speckböhnchen

 

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