aiola im Schloss, Graz

Was macht man Mitte November?

Korrekt, Ganslessen. Ich persönlich brauche Gansl nur alle paar Jahre, aber im Shindokan Dojo gibt es Gansl-Fans und so ziehen wir jedes Jahr los zum Ganslessen. Es war zum zweiten Mal meine Aufgabe, das Lokal für das Essen auszuwählen. Und da Vereinskollegen im Vorjahr erzählten, dass das Gansl im aiola im Schloss schon sehr gut sei, mussten wir das heuer ausprobieren.

Gleich zu Beginn zeig ich euch das Gansl, das ich ja nicht bestellt hatte:

Wie man sieht, ist die Portion ordentlich. Und hat sehr gut geschmeckt angeblich, wenngleich sie zarter hätte sein können.

Es gab auch eine passende Vorspeise zum Gansl. Ich weiß, dass ein Teil davon eine Maronischaumsuppe war, aber den Rest habe ich leider vergessen.

Aber kommen wir zu meiner Vorspeise. Die weiß ich nämlich noch 😉 Ich habe mich für das Roastbeef mit Trüffelremoulade, eingelegtem Kürbis und herbstlichen Blattsalaten entschieden.

Es war wirklich gut – schön zart und die ganze Komposition war sehr stimmig. Der Salat war auch richtig gut abgemacht.

Mein Freund hatte als Vorspeise das Almochsentatar mit Wasabi-Kernöl-Mayonnaise und Toastbrot von der Hofbäckerei.

Geschmeckt hat es sehr gut, sagt er. Aber persönlich präferiert er das Beef Tatar der Geidorfstub’n. Aber es war definitiv sehr gut.

Als Hauptspeise hatte ich das Schweinefilet im Speckmantel mit schwarzen Linsen und Erdäpfelauflauf. Zuerst dachte ich, dass 24,90 Euro schon recht teuer ist für ein Schweinefilet. Aber als dann die Portion kam, war mir klar, wenn da Schweinefilet steht, meinen die im aiola Schweinefilet.

Und zwar ein ganzes. Was man am Foto leider nicht so gut sieht, da eine Hälfte liegt und eine Hälfte steht. Die Portion war riesig und wirklich sehr, sehr gut. Die Sauce war sämig und würzig, das Filet auf den Punkt gebraten. Auch die Linsen schmeckten mir wirklich gut. Daumen hoch!

Mein Freund wählte als Hauptspeise Dreierlei vom Wild.

Das lag auf Wirsingkohlgemüse und hatte als Begleitung noch zwei Schnitten Serviettenknödel, wenn ich mich richtig erinnere. Auch ihm schmeckte es sehr gut. Die Garstufe war perfekt und auch seine Portion war ausreichend gut.

Ich weiß nicht, wie ich das dann überhaupt noch geschafft habe, aber ich hatte auch noch eine Eispalatschinke als Nachspeise, die ich mir mit meinem Freund geteilt habe.

Die war schön fluffig und war gut mit Eis gefüllt. Der Schlagrahm hätte eventuell ein bisschen “steifer” sein können, war aber trotzdem sehr gut mit dem Orangen-Ding, das man am Foto sieht.

Mein Fazit: Das aiola im Schloss ist eine wunderschöne Location. Das Restaurant ist wirklich sehr stylish, festlich und trotzdem gemütlich.  Es fühlte sich schon sehr weihnachtlich an. Der Lockdown stand damals schon im Raum und wir fragten uns, ob unsere richtige Weihnachtsfeier überhaupt stattfinden wird können. Das Essen war sehr gut. Die Preise sind etwas höher als anderswo, aber man bekommt hier wirklich gute Qualität für sein Geld und überraschend große Portionen. Wir waren alle wirklich satt. Ich hab für das Schweinefilet, das Roastbeef, die Eispalatschinke und zwei Getränke 55,80 Euro bezahlt, was völlig in Ordnung ist. Das hätte eine Höchstnote werden können, wurde aber leider im Finish versemmelt. Dass im Studentenlokal die Angestellten es nicht schaffen, am Tisch zu kassieren, ist schon nervig, sehe ich aber noch irgendwie ein, weil die sich nicht scheren. Aber dass wir im Aiola im Schloss, das doch ein nobles Lokal ist, zum Bezahlen an die Theke gebeten wurden, weil wir getrennt bezahlt haben, finde ich wirklich schwach. Ich weiß nicht genau, was das für eine Unart ist, die da schon seit längerem fast überall Einkehr hält. Aber es kann doch nicht so schwer sein, eine Rechnung auseinanderzudröseln. Selbst wenn ich aus finanztechnischen Gründen für jeden zahlenden Gast eine eigene Rechnung ausdrucken müsste, kann ich die dann ja trotzdem am Tisch kassieren. Gerade in der Spitzengastronomie, zu der sich das Aiola schon zählt, finde ich das sehr störend.

Meine völlig subjektive Bewertung: trotzdem 9 von 10 Schlössern

 

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