Die Obersteiermark ist eine Region meines Bundeslandes, die mir noch relativ unbekannt ist. Das mag damit zu tun haben, dass es mich eher Richtung Meer als Richtung Berge zieht. Diesmal führten mich meine Wege nach Trofaiach ins Hotel Restaurant Reitingblick. Die Anreise mit dem Auto war recht mühelos und das Hotel leicht zu finden.
Da zum Hotel ein anscheinend wirklich gut gehendes Gasthaus gehört und die Rezeption auch von den Wirtsleuten bedient wird, mussten wir ein bisschen warten. Aber das ist verständlich und war kein Problem für uns. Wir wurden sehr freundlich in Empfang genommen und bezogen sogleich unser Zimmer.
Das Bett sieht nicht nur bequem aus, das war es auch. Ich hab geschlafen wie ein Baby. Zuerst hatte ich ja befürchtet, dass mir die Matratze zu hart ist. Aber nein: Alles perfekt. Es war der erste kühle Tag nach wirklich sehr heißen Wochen, und deswegen war es sehr angenehm, sich in die Decke und den Polster kuscheln zu können. Links neben der Tür gab es eine kleine Garderobe und den Schrank.
Gegenüberliegend vom Bett waren der Fernseher und der Schreibtisch.
Wie man sieht, hatte unser Zimmer auch einen Balkon. Der war recht groß und bot uns einen Blick auf den Parkplatz. Auf der anderen Seite des Hotels hat man einen schöneren Ausblick. Leider gab es keinen Verdunkelungsvorhang, sondern nur Jalousien. Diese hätte man rein theoretisch über einen Schalter links neben der Balkontür bedienen können. Leider war unser Schalter kaputt. So war es in der Nacht recht hell im Zimmer, was uns aber nicht störte, da wir zum Glück zu jeder Tages- und Nachtzeit schlafen können. Aber sowas sollte eigentlich auffallen – wir haben dann beim Auschecken leider auch vergessen, darauf hinzuweisen. Falls jemand vom Hotel das lesen sollte: Wir waren im Zimmer 201.
Kommen wir zum Bad. Das war völlig in Ordnung:
Die Dusche war ins Eck gebaut und bot ausreichend Platz. Ansonsten war alles da, was man so braucht. Zuerst haben wir gerätselt, wie das Badezimmerlicht auszuschalten ist. Wir dachten zuerst an einen der beiden Lichtschalter im Zimmer, die keine Funktion haben. Irgendwann sind wir dann draufgekommen, dass das Licht über einen Bewegungsmelder aktiviert wird. Naja, manchmal brauch ich einfach länger…
Im Bad gab es auch Erstkontakt mit der “Alternativ”-Komponente des Hotels:
Ähm. Ja. Wenn man’s braucht? Im Aufgang zu den Zimmern gab es einen Granderwasserspender. Und auf den Nachttischen lag – neben Ritter-Schokolade – eine Art Pflaster, das man sich aufkleben konnte – ich nehme an, um besser zu schlafen. Das war etwas seltsam. Ich will das jetzt nicht werten. Den Granderwasserspender habe ich benutzt, da die Auffüllung meiner Wasserflasche dort super möglich war. Die anderen Sachen fand ich etwas seltsam, tun aber niemandem weh.
Da, wie eingangs erwähnt, auch ein Restaurant zum Hotel gehört, war es natürlich naheliegend, dort zu essen. Da wir in einer größeren Gruppe unterwegs waren, hatten wir einen Tisch reserviert. Der war schön dekoriert, mit Stoffservietten und allerhand Dekokram. Natürlich habe ich vergessen, den Tisch zu fotografieren. Ob aus mir noch einmal eine richtige Bloggerin wird? Manchmal muss mich ja sogar meine Begleitung daran erinnern, Fotos für mein Blog zu machen…
So auch an diesem Abend übrigens. Deswegen sind die Fotos wahrscheinlich auch alle etwas verschwommen… Hier auf jeden Fall die Leberknödelsuppe:
Den Knödel fand ich sehr gut. Aber für meinen Geschmack war es ein bisschen zu wenig Suppe im Vergleich zur Größe des Knödels.
Ich hatte mich als Hauptspeise für ein Cordon Bleu entschieden, das ganz klassisch daher kam:
Leider war alles ein bisschen wenig gesalzen. Ich bin eigentlich ein wirklich linder Esser, aber da musste selbst ich nachsalzen. Den anderen am Tisch ging es bei ihrem Essen genauso. Der gemischte Salat, der noch ein bisschen zu sehen ist, war gut.
Hier noch ein Schnitzel mit Petersilkartoffeln, die gut unter dem Schnitzel versteckt waren:
Auch hier zu wenig Salz.
Nach dem Essen, das im Saal serviert wurde, wechselten wir dann den Raum und gingen hinüber ins eigentliche Gasthaus, wo wir noch einen gemütlichen und langen Abend verbrachten. Die Sperrstunde wurde für uns definitiv ausgeweitet.
Am nächsten Tag ging’s dann zum Frühstück. Für uns war ein Tisch im Gasthaus im Stüberl aufgedeckt. Das fand ich ein bisschen unpraktisch, da das Frühstücksbuffet sich im Saal befand und wir doch recht weit gehen mussten. Ich nehme an, dass das vom Hotel so geplant wurde, da wir eine Gruppe von 10 Personen waren und drüben vielleicht schon für irgendetwas aufgedeckt wurde. Aber es war trotzdem etwas unpraktisch. Das Frühstücksbuffet war okay. Es gab eine Auswahl an Wurst und Käse, verschiedene Aufstriche, Lachs, Gebäck, Frühstücksflocken etc. und Süßes. Es gab dort einen Automaten für den Kaffee. Den recht guten Kaffee mussten wir dann leider auch die ganze Strecke zurücktragen. Leider war das Buffet eher schlecht betreut. Zuerst gab es keine Gläser für den Saft, dann keine Semmeln, dann war die Wurstplatte fast leer. Wir waren zwar recht spät dort – 30 Minuten vor Frühstücksende – aber wenn es Frühstück bis 10 Uhr gibt, sollte das Buffet auch bis 10 Uhr betreut werden. Und wir waren nicht die einzigen so spät Frühstückenden.
Fazit: Alles in allem war der Aufenthalt im Hotel Reitingblick schön. Das Zimmer war im zur Gegend passenden Landhausstil eingerichtet, das Bett sehr bequem. Das gesamte Personal war ausgesprochen freundlich. Dass die angedrohte Sperrstunde mehrmals nach hinten verschoben wurde, war super und verdient großes Lob! Bei der Kulinarik gibt’s allerdings leider Punkteabzüge für die kaum vorhandene Würzung und die Mangelerscheinungen am Buffet.
Meine völlig subjektive Bewertung: 7 von 10 Störfelder-Entstörern