Aufmerksame Lesende wissen, dass ich das Liu Asia bereits besprochen habe, damals in der Rubrik für geliefertes Essen. Letzens waren wir allerdings im Lokal vor Ort in der Sporgasse. Daher dachte ich mir, ich liefere einen zweiten Eindruck.
Das Lokal ist sehr günstig gelegen, mitten in der Innenstadt. Nach einem Bummel durch die Stadt bietet es sich direkt an, dort vorbeizuschauen. Wir waren letztens eher spät am Abend dort, es dürfte schon 21.30 Uhr gewesen sein. Da es bis 22 Uhr Küche gibt, war das aber kein Problem.
Als Vorspeise gab’s Sushi.
Das kommt ansprechend angerichtet auf einer Steinplatte daher. Ich glaube, das waren California Rolls. Sie waren auf jeden Fall gut. Natürlich ist das Sushi im Liu kein Premiumsushi wie im Yamamoto oder im Memori, aber es gehört definitiv zum besseren Sushi, das man in Chnalokalen bekommt. Wenn ich es zum Mittagsbuffet ins Liu schaffe, greife ich da immer gerne zu.
Als Hauptspeise gab es für mich diesmal das Gumbao-Hühnerfleisch.
Das kommt im Gegensatz zu klassischen Chinesen nicht auf einer Platte und wird warmgehalten, sondern wird gleich direkt als Portion angerichtet. Zuerst dachte ich, dass die Portion recht klein ist, aber es war dann doch bei weitem ausreichend für mich. Ich muss allerdings sagen, dass das ganze etwas schwer mit Stäbchen zu essen war, da es kein Schälchen gab, in das ich es geben hätte können. Aber es ging natürlich auch so. Über den pikanten Krautsalat als Dekoelement habe ich mich gefreut, da ich den wirklich gerne esse, aber nie bestellen würde.
Mein Testesser – also mein Freund, der sich dankenswerter Weise meist mit mir in das Verkostungsrisiko wirft – hat an diesem Abend das Shuizhu Rindfleisch gegessen. Das war Rindfleisch gekocht in einer scharfen Suppe mit 8 verschiedenen Gewürzen.
Man kann das am Foto jetzt so nicht erkennen, aber die Schüssel war riesig. Ich hab’s gekostet und kann sagen, das es ein Gericht ist, wie ich es so noch nie in einem Chinarestaurant gegessen habe. Mein Testesser meinte, dass das Ganze eine ganz eigene, hintergründige Schärfe hatte. Beim Verkosten hätte ich jetzt gesagt, dass das Gericht gar nicht scharf ist. Ich denke aber, dass das ganze nach mehreren Löffeln dann kummuliert.Gut war es auf jeden Fall. Es blieb dann aber doch etwas übrig, da die Portion wie gesagt riesig war.
Bleibt noch zu erwähnen, dass das Liu zum einen einen schönen Gastgarten im Innenhof hat, in dem es auch im Hochsommer relativ kühl ist. Zum anderen gehört zum Liu eine Cocktailbar, in der man noch länger zusammensitzen kann und es gute Cocktails gibt. Das muss ich einmal extra in der Rubrik “Trinken” besprechen 🙂
Fazit: Das Liu behauptet von sich, authentische chinesische Küche zu bieten, und gebe ihnen durchaus recht. Natürlich gibt es auch die Klassiker wie Acht Schätze, aber vieles auf der Karte habe ich zuvor noch nie anderswo gesehen. Ich war zwei Mal in China und kann sagen, dass manches dem, was ich dort gegessen habe, wirklich nahekommt. Vor allem erwähnen möchte ich hier das süßsaure Schweinefleisch, das ich in Österreich nie gemocht habe. All diese klebrige Ananas-Glutamatsauce – grauslich. Das vom Liu allerdings schmeckt tatsächlich so, wie ich es aus China kenne: schön tomatig mit dezenter Süße. Sowohl in der Bestell- als auch in der Vor-Ort-Variante kann ich das Liu empfehlen. Das Personal ist sehr freundlich. Auch das Mittagsbuffet ist gut und bietet einiges – allerdings kann es natürlich mit den A la Carte-Gerichten nicht mithalten. Und Geburtstagskinder essen an ihrem Geburtstag gratis – so sagt es zumindest ein Schild im Lokal. Ausprobiert haben wir es allerdings noch nicht – aber das steht auf unserer To-Do-Liste
Meine völlig subjektive Bewertung: 8 von 10 Erdnüssen
One Reply to “Liu Asia, Graz”