Zu verkünden, dass in Graz ein neues Sushi-Lokal aufgemacht hat, ist mittlerweile genauso originell wie die Kunde zu verbreiten, dass in China ein Sack Reis umgefallen ist. Aber ich liebe Sushi, und deswegen muss ich die neuen Lokale immer ausprobieren. Auf die Eröffnung des Sakana habe ich mich schon sehr gefreut, da es genau gegenüber der Hauptuni in den ehemaligen Räumlichkeiten der Wartburg situiert ist und dadurch sehr nahe an meinem Arbeitsplatz und unserer Wohnung. Ein guter Japaner ums Eck wäre etwas wirklich Feines. Zudem sollte dort laut Zeitungsberichten ein ehemaliger Sushi-Koch des Yamamoto am Werk sein, was mich auf gute Qualität hoffen ließ.
Letzten Donnerstag war es dann so weit. Wir hatten einen Tisch für zwei reserviert. Die Reservierung war auch dringend notwendig, denn das Sakana war voll – und das, obwohl das Lokal sehr groß ist. Kaum Platz genommen, kam auch schon ein Kellner, brachte uns die Speisekarte und nahm unsere Getränkebestellung auf.
Beim Bestellen setzten wir auf Klassiker – ich vor allem auch, damit ich besser vergleichen kann. Wer mein Blog kennt, weiß, dass ich beim Japaner meistens Chirashi Sushi bestelle – so auch hier.
Im Sakana wird der Chirashi Mix, wie es hier heißt, eindeutig anders serviert als in anderen Lokalen.
Normalerweise bekommt man das Chirashi ja in einer Schüssel gereicht. Hier kam es auf einem großen Teller. Es war sehr schön, aber die ganze Portion war doch sehr überschaubar. Am Fisch hat es nicht gemangelt, wie man sieht. Aber der Reis, der sich unter dem Fisch versteckt, war im Vergleich zu anderen Chirashi Sushi, die ich gegessen habe, doch recht wenig. Was mir auch gefehlt hat, war das typische Beiwerk, das es sonst gibt, also zum Beispiel Gurkenstreifen. Der Fisch war sehr gut. Es gab hauptsächlich Lachs, aber auch Oktopus, Thunfisch und Wolfsbarsch. Ich fand auch den Reis sehr gut, besser als in den Yamamotos oder im Memori, aber nicht so gut wie beim alten Yamamoto. Aber das ist auch sehr schwer zu erreichen. Alles in allem war das Chirashi sehr gut, aber wie gesagt war die Portion im Vergleich zu den oben genannten Lokalen oder auch zur Mono Sushi Bar in Wien kleiner – und das zum Preis von 15,90 Euro, also ungefähr gleich viel wie in den genannten Lokalen.
Mein Freund hat da besser gewählt. Er hatte ein Sashimi Moriawase, das sehr nett angerichtet daher kam.
Er hatte gleich viel Reis dabei wie ich, aber auch einiges mehr an Fisch. Und das für nur 2 Euro mehr. Auch bei ihm war die Qualität des Fisches ausgezeichnet und der Reis sehr gut. Das nächste Mal werde ich sicher auch das Sashimi bestellen. Zudem hatte er noch Hosso Tuna Maki, die auch sehr gut waren.
Fazit: Das Sakana spielt durchaus in einer Liga mit den neuen Yamamotos und dem Memori. Das Sushi hebt sich qualitativ definitiv von dem, das man mittlerweile in den meisten Chinarestaurants bekommt, ab. Als wir dort waren, bekamen wir unser Essen wirklich wahnsinnig schnell. Wir waren überrascht, hatten wir uns doch auf eine längere Wartezeit eingestellt, da das Lokal voll war. Das Sakana ist sehr stylisch eingerichtet. Die Wände zieren japanisch angehauchte Wandmalereien. Eine Ähnlichkeit zum Kaoo Riverside ist hier zu vermerken. Die Bedienung war sehr freundlich. Ich hatte mit einer größeren Portion gerechnet und war ehrlich gesagt noch ein bisschen hungrig, als wir gingen. Aber das tut der guten Qualität und dem guten Geschmack keinen Abbruch. Vor allem der Reis hat mich wirklich begeistert.
Meine völlig subjektive Bewertung: 8 von 10 sehr schönen Servietten, bei denen wir uns bis zum Schluss fragten, ob sie jetzt Papier- oder sehr dünne Stoffservietten waren.
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