Nachdem ich schon in mehreren Einträgen auf das Stamm-Yamamoto in der Prokopigasse hingewiesen habe, kann ich es jetzt endlich auch in einem Blogbeitrag besprechen, da wir es endlich wieder hingeschafft haben.
Ich hatte ja nach dem Verkauf der Marke Yamamoto eigentlich insgeheim gehofft, dass im Stammhaus nach wie vor alles beim Alten ist und Yamamoto Sensei und sein Team dort noch am Werkeln sind. Leider war von ihm weit und breit nichts zu sehen und auch im Service waren lauter neue Leute. Das Lokal an sich sieht bis auf kleine optische Veränderungen noch immer gleich aus. Es ist noch immer klein mit 2 Tischen für 2 Personen und etlichen Sitzen an der Bar, also authentisch japanisch.
Obwohl wir einen Tisch reserviert hatten, mussten wir 20 Minuten warten, bis unsere Bestellung aufgenommen wurde. So lange Wartezeiten hätte es früher nicht gegeben. Beim Essen eventuell, aber nicht bei der Bestellung…
Als Vorspeise hatten wir einmal Edamame.
Die waren okay. Die Portion war ausreichend. Sie hätten allerdings noch ein bisschen mehr Salz vertragen. Da haben für mich die Edamame vom Memori die Nase vorn, da die noch mit irgendetwas anderem gewürzt waren.
Als zweite Vorspeise hatten wir Tamago-Nigiri.
Die waren im Yamamoto am Ruckerlberg definitiv schöner. Im Yamamoto in der Prokopigasse waren die einzelnen Schichten zwar nicht wirklich zu erkennen, aber geschmacklich waren sie super. Vor allem die Süße war perfekt getroffen.
Vor den Hauptspeisen hatte ich ein bisschen Angst. Da ja das Küchenteam ein anderes war, war ich wirklich skeptisch, ob die hohe Qualität von Yamamoto Sensei, dem ich sofort 10 von 10 Was-Auch-Immer gegeben hätte, gehalten werden konnte. Um vergleichen zu können, habe ich als Hauptspeise das bestellt, was ich beim Yamamoto immer gegessen habe: das Chirashi Sushi.
Die Misosuppe hat wirklich gut geschmeckt. Oft ist die ja eher geschmacksneutral, aber hier war sie wirklich gut.
Hier noch eine Detailansicht vom Chirashi:
Wie man sieht, war die Portion reichlich. Es waren verschiedene Fischsorten drauf und Tamago, außerdem Gurkenstreifen und eingelegte Kürbisstreifen. Es unterschied sich nicht wesentlich vom Chirashi Sushi, das man früher im Yamamoto bekommen hat. Allerdings fehlte definitiv dieser Fisch mit der grauen Haut – ich glaube, es ist Hering? Der war leider nicht mehr dabei. Dafür schmeckte der Reis fast so gut wie bei Yamamoto Sensei. Hier sind sie eindeutig näher am Original als das Yamamoto am Ruckerlberg. Trotzdem muss ich sagen, dass jetzt das Memori, was das Chirashi Sushi betrifft, definitiv die Nase vorn hat.
Mein Freund hatte das Sashimi Moriawase.
Auf Nachfrage bekam er dann auch noch die Misosuppe und den Reis, der dazu gehörte. Wie man sieht, war die Portion reichlich und er war so nett und trat mir ein oder zwei Stücke Hering ab.Die Qualität war sehr gut.
Und dann teilten wir uns noch Thunfisch-Maki, die auch wirklich gut waren.
Fazit: Das Yamamoto in der Prokopigasse zählt sicher zu den Top-Sushi-Lokalen in Graz. Allerdings kann es nicht ganz mit der Qualität mithalten, die wir von Yamamoto Sensei gewohnt waren. Für ein schnelles Essen vor einem Theater- oder Kinobesuch eignet sich das Lokal definitiv nicht mehr. Obwohl wir reserviert hatten, dauerte es wie gesagt sehr lange, bis wir bestellen konnten. Danach dauerte es ebenfalls sehr lange, bis wir das Essen dann auch bekamen. Insgesamt dauerte unser Besuch dort 2 Stunden – und das lag nicht an uns. Irgendwie harmonierten die zwei Damen im Service an diesem Abend nicht wirklich. Eine der beiden war ständig am Rennen und Arbeiten, während die andere das ganze eher sehr gemütlich anging.Dann dürfte es wohl noch zu einem Wirr-Warr bei den Bestellungen gekommen sein – zumindest hat es sich so angehört. Da die Bar sehr klein ist, bekommt man das mit – auch wenn man kein Wort versteht… Dafür bekamen wir aber eine Portion Tamago Nigiri, die anscheinend zu viel gemacht wurde, auf’s Haus, was sehr nett war. Alles in allem ist das Yamamoto nach wie vor einen Besuch wert. Das Essen ist sehr gut. Wir werden sicher auch bald im Yamamoto in der Schmiedgasse vorbeischauen, in der Hoffnung, dass Yamamoto-Sensei vielleicht jetzt dort tätig ist.
Meine völlig subjektive Bewertung: 8 von 10 Franchise-Unternehmen